Der CAVE (Cave Automatic Virtual Environment) ist ein Raum, dessen Wände, Boden und Decke Projektionsflächen sind, die stereoskopische Darstellungen unterstützen. Mit Stereobrillen haben Personen im CAVE den Eindruck, sich in einer dreidimensionalen rechnergenerierten Umgebung zu befinden. Im CAVE können räumliche Strukturen und Zusammenhänge erfasst und besser verstanden werden. Dabei werden die menschlichen Fähigkeiten genutzt, sich durch komplexe räumliche Strukturen zu bewegen, Abstände und Proportionen einzuschätzen und zeitliche Veränderungen zu beurteilen. Wissenschaftliche Erkenntnisse können so effizienter gewonnen werden. Dies lässt sich in allen Wissenschaftsbereichen einsetzen, in denen räumliche Organisationsprinzipien gelten, z. B. molekulare Strukturen in der Chemie, Andocken von Wirkstoffen bei der Medikamentenentwicklung, Entstehung von Planetensystemen in der Astrophysik, Strömungsvorgänge in Natur und Technik, Wechselwirkungen in Hirnstrukturen oder der Rekonstruktion von Gebäuden bei Ausgrabungsstätten. 

Wände, Decke, und Boden des CAVEs werden mit Rückprojektion in Stereo betrieben. Der Boden besteht aus einer Projektionsfläche von 3m x 3m, die etwa 10 Personen aufnehmen kann. Die drei Seitenwände, sowie die Decke, haben ebenfalls eine Abmessung von 3m x 3m. Die Projektoren der Firma Barco (F80 Q7) ermöglichen eine Auflösung von 1600 x 1600 Pixel pro Projektionsfläche. Mit 4 Tracking-Kameras (Firma ART) in den 4 oberen Ecken des CAVEs werden die Position und Orientierung einer Stereobrille, sowie eines Interaktionsgerätes erfasst. Die weiteren Personen im CAVE erhalten den selben visuellen Eindruck wie die getrackte Person.
Betrieben wird der CAVE mit einem Visualisierungscluster, das pro Auge und Projektionsfläche aus einem Rack-mount PC mit NVIDIA QUADRO RTX6000, sowie einer NVIDIA Quadro Snyc II Karte bestehen, um einen synchronisierten Stereobetrieb zu gewährleisten. Ergänzt wird dies durch einen Master-PC sowie einen Reserve-PC, mit den gleichen Graphikkarten.