UNIVERSITÄT ZU KÖLN

Das CCAT-Observatorium ist eine Anlage, die derzeit auf 5.612 Metern Höhe auf dem Cerro Chajnantor in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2024 wird es das Fred Young Submillimeter Telescope (FYST) beherbergen, ein Submillimeter- bis Millimeter-Wellenlängenteleskop mit einem Durchmesser von 6 Metern.

Das FYST ist ein Submillimeter-Teleskop zur Erforschung des frühen Universums, der Entstehung und Entwicklung von Galaxien und der Eigenschaften der dunklen Materie. Mit seiner Fähigkeit, den Kosmos in Submillimeter-Wellenlängen abzubilden, wird CCAT wertvolle Beiträge zu vergangenen, aktuellen und zukünftigen Arbeiten anderer Teleskope wie Herschel, SOFIA oder ALMA und SKA leisten und letztlich unser Verständnis der Struktur und Entwicklung des Universums verbessern.

Entwickelt wurde das Teleskop von CCAT Observatory Inc., einem internationalen wissenschaftlichen Konsortium, das aus mehreren Institutionen besteht, darunter die Cornell University, die Universität zu Köln, die Universität Bonn, das Max-Planck-Institut für Astrophysik und das Canadian Atacama Telescope Consortium.

Am 04. April 2024 wurde das Teleskop in Xanten offiziell präsentiert. Dort verbleibt es für Weiterentwicklungen noch bis Jahresende, bis es zu seinem finalen Einsatzort in Chile transportiert wird.

Das innovative optische Design von FYST wird ein Teleskop mit einem großen Sichtfeld und hoher Datenrate bieten, das eine effiziente und schnelle Himmelskartierung ermöglicht. In Kombination mit der hochpräzisen Oberfläche des Teleskops und den außergewöhnlichen atmosphärischen Bedingungen am hochgelegenen Standort wird ein regelmäßiger Zugang zum Wellenlängenbereich von 350 Mikrometern möglich sein, und bei optimalen Wetterbedingungen werden sogar Beobachtungen bei 200 Mikrometern möglich sein. Das Licht im Submillimeter- und Millimeterbereich, welches das FYST messen wird, liegt nahe am Infrarotbereich des Lichtspektrums und liefert den Astronomen wertvolle Informationen über die Milchstraße, nahe Galaxien, die Reionisierungsepoche und die Kosmologie.

Das CCAT Observatory Cologne Data Center am RRZK

Die Universität zu Köln und die Universität Bonn beteiligen sich aktiv am CCAT. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung von Instrumenten für den Millimeter- bis Submillimeter-Wellenlängenbereich und dem Betrieb von Radio-Teleskopen (KOSMA, NANTEN2, SOFIA) wird die Universität zu Köln eine entscheidende Rolle für den Erfolg des CCAT-Observatoriums spielen. Köln entwickelt eines der beiden Instrumente, die auf dem FYST zum Einsatz kommen sollen, das CCAT Heterodyne Array Instrument (CHAI). Die Universitäten zu Köln und Bonn werden zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Astrophysik 25% der Beobachtungszeit zur Verfügung haben. CHAI und das zweite Erstlichtinstrument Prime-Cam werden eine hohe Datenrate haben und in den ersten fünf Betriebsjahren 5 PB Rohdaten erzeugen.

Das RRZK wird das Datenzentrum als CCAT Observatory Cologne Data Center beherbergen. Hier werden die Daten der beiden Instrumente sicher gespeichert, analysiert, archiviert und später der astronomischen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt. Das RRZK unterstützt auch die effektive Datenübertragung vom Observatorium zu unseren Servern. Derzeit werden die Reduktions- und Analysepipelines von einem Forschungsteam am Institut für Physik I der Universität zu Köln mit Unterstützung des B3D entwickelt.

Forscher am RRZK im CCAT Observatory Cologne Data Center

Stefan Wesner
Viktor Achter
Roland Pabel
Monica Valencia-Schneider