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Auf einen Cookie mit... #9

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#9: Tim Reichenau, Geografisches Institut, Projektmanager CampusGIS2

Im April geht CampusGIS2, der neue interaktive Lageplan der Uni Köln mit dem Schwerpunkt Barrierefreiheit, in die Testphase. CampusGIS2 und das Projekt Virtueller Campus sind derzeit zwei zentrale Projekte, die Dr. Tim Reichenau vom Geografischen Institut als Projektmanager betreut. Was dahinter steckt und wie das RRZK dabei involviert ist, erzählt er uns bei „Auf einen Cookie mit …“.

Frage 1: Dr. Reichenau, was ist das Besondere an dem neuen Lageplan der Uni Köln?

Der neue Lageplan bekommt eine Navigationsfunktion mit dem Schwerpunkt Barrierefreiheit, was vor allem für Menschen mit einer Gehbehinderung, Sehbeeinträchtigung oder anderen Beeinträchtigungen von Vorteil ist. Das heißt, dieses Navigationssystem wird in der Lage sein, Leuten bei Bedarf passende Wege vorzuschlagen. Es gibt viel mehr nützliche Funktionen, die der neue Lageplan im Vergleich zum alten hat. So kann man sich zum Beispiel über die Beschaffenheit der Eingänge informieren oder durch das Eingeben des Titels einer Lehrveranstaltung herausfinden, wo die Lehrveranstaltung stattfindet.

Frage 2: Machen die vielen neuen Funktionen den Lageplan nicht in erster Linie komplexer und stünde das nicht der Barrierefreiheit im Weg?

Zum einen orientieren wir uns da an bereits bestehenden Systemen, wir erfinden das Rad ja nicht neu. Alle sind es gewöhnt, mit gängigen Karten-Tools wie Google Maps zu operieren und daran knüpfen wir in erster Linie an. Zum anderen achten wir auf eine gute Anwendbarkeit. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist es immer wichtig, dass die Anwendung entsprechend bedienbar ist. Das heißt, der Lageplan muss über die Tastatur des Computers und mit Screenreadern problemlos bedienbar sein. Wir sind auch dabei, Text-to-Speech-Verfahren zu implementieren, sodass in Zukunft der Lageplan über die Sprache gesteuert werden kann. Wichtig ist uns auch, mit Betroffenen zusammenzuarbeiten, sodass in der Entwicklungs- und Testphase Dinge wie Nutzer:innenfreundlichkeit überprüft werden können.

Frage 3: Spannend ist auch das Projekt Virtueller Campus, das für eine virtuelle Visualisierung des Campus‘ und der Services der Uni Köln sorgen soll. Wie kann man sich das vorstellen?

Virtueller Campus ist quasi das Schwesterprojekt des interaktiven Lageplans. Hierbei gehen wir noch einen Schritt weiter und setzen die Navigation auch in Augmented Reality (AR) um, sodass die Kamera des Mobilgerätes zum Navigieren benutzt werden kann. So soll auf dem Handybildschirm angezeigt werden, wohin man gehen muss, um den gewünschten Raum zu finden. Mithilfe des Systems kann man in Zukunft so auch eine Tür eines Vorlesungssaals anvisieren und der Vorlesungsplan für den Raum erscheint auf dem Display – auch hier, ohne zu recherchieren, sondern mithilfe unserer AR-Software. Für diesen Zweck bauen wir aktuell virtuelle 3D-Modelle von den Gebäuden, sodass die dreidimensionalen räumlichen Informationen der Gebäude gesammelt werden.

Frage 4: Wie lange dauert es, bis die Projekte abgeschlossen sind?

Der interaktive Lageplan wird voraussichtlich in diesem Jahr in Betrieb genommen. Diesen April starten wir die Testphase, bei der der Lageplan mit noch eingeschränktem Funktionsumfang der Universitätsöffentlichkeit vorgestellt wird. CampusGIS2 ist als Projekt noch bis März 2025 finanziert. Das Projekt Virtueller Campus soll 2026 abgeschlossen werden. Unsere Ideen gehen aber deutlich über das hinaus, was wir in dem Zeitraum realisieren können.

Frage 5: Mit wem arbeiten Sie an den Projekten zusammen?

Bei dem Projekt CampusGIS2 arbeiten wir eng mit dem Referat Chancengerechtigkeit der Uni Köln und dem RRZK zusammen. Außerdem sind wir mit vielen Kommunikationspartner:innen in Kontakt, wie z.B. dem Servicezentrum Inklusion und der Schwerbehindertenvertretungen.

Im Virtuellen Campus arbeitet das RRZK daran, für Forschung und Lehre dreidimensionale virtuelle Objekte mithilfe der CAVE, dem virtuellen Raum des RRZK, zu visualisieren. Auch das Institut für Digital Humanities, die Universitäts- und Stadtbibliothek und das Zentrum für LehrerInnenbildung sind bei diesem Projekt mit im Boot. 

Frage 6: Was bereitet Ihnen besondere Freude an der Arbeit an den Projekten?

Besonders Spaß bereitet mir, die Ideen zu entwickeln, diese in Teams umzusetzen und sich dabei zu fragen: Was brauchen wir, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Welche Software ist dabei nötig? Und wie können wir das umsetzen? Das und die Projekte bei der Entwicklung zu beobachten ist, was mir am meisten Spaß macht.

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